Das richtige Heim für unsere Knopfaugen

 

Bevor ! wir uns einen Hamster kaufen, gehört immer erst die Anschaffung einer artgerechten Hamsterwohnung, in der sich das Tier wohl fühlt und entsprechend seinen Bedürfnissen klettern und laufen kann, dazu. Ich betone "bevor" extra, weil ich schon des öfteren Kaufinteressenten hatte, die sich erst den Hamster kaufen wollten und danach den Käfig. Meine Frage, wo sie den Hamster in der Zwischenzeit lassen, kamen Antworten wie: In der Badewanne, Karton !, Transportbox oder, wörtlich " der kann solange in der Badewanne sein Unwesen treiben !" Solche Leute schicke ich weg, weil sie der Meinung sind: Ist ja eh nur ein Hamster ! Wer so denkt, der sollte lieber kein Tier halten. Diese Tiere verkümmern dort und das möchte ich keinem Tier zumuten ! "Leute es sind Lebewesen, wie ihr auch, oder wollt ihr in irgend einem Loch so leben?" Deswegen bin ich auch der Meinung dass keins meiner Knopfaugen per Mitfahrgelegenheit oder DHL "verschickt" wird. Habe mich deswegen schon mit anderen Züchter / innen angelegt, weil sie das, wie sie es nennen, mit Erfolg praktizieren. Ich möchte nicht über Tage in einer winzigen Box hin und her geschaukelt werden, dabei werde ich vielleicht noch geworfen ! Nein Danke ! Wenn ich das erleben möchte, gehe ich zum Volksfest.

Sparen Sie also nicht an der Unterbringung, schliesslich wollen Sie genauso viel Freude am Hamster haben wie er an seiner Umgebung. Ein größerer Käfig ist wegen des Bewegungsdranges immer von Vorteil. Der Zoofachhandel bietet eine Vielzahl von Käfigmodellen an, die den Ansprüchen einer Hamsterhaltung entsprechen. Um jedoch Verhaltensstörungen zu vermeiden, sollten die Maße einer Hamsterwohnung ein Mindestmaß von 80 x 40 x 40 cm oder 100 x 50 x 50 cm nicht unterschreiten. Je größer die Hamsterbehausung ist, umso wohler fühlt sich eurer Knopfauge.

 

 

Der Hamsterkäfig

 

Der ideale Hamsterkäfig hat eine Querverdrahtung, da Hamster gerne klettern. Seine Unterschale besteht aus hygienefreundlichen Plastik und muss sich für die Reinigung leicht von der Vergitterung abnehmen lassen. Abstand der Gitterstäbe 1 - 1,5 cm, die Bodenschale sollte so hoch sein, dass beim Buddeln nur ganz wenig Einstreu hinausbefördert wird. Käfige mit einem Bodeneinsatz aus Drahtgitter eignen sich nicht. Darin kann der Hamster nicht wühlen.

Aquarium

Auch ein Glasaquarium läßt sich leicht zu einem Hamsterheim umbauen. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, ein ausgedientes oder undichtes Becken zu organisieren. Der einzige Nachteil sind die glatten Scheiben, die der Hamster nicht zum Klettern oder Hangeln nutzen kann. Um dem Hamster aber seine Freude nicht zu nehmen, lassen wir der Phantasie freien Lauf und basteln eine Einrichtung, die seinen Bedürfnissen voll entspricht. Bei meinem süßen Fridolin habe ich für weitere Bewegungsmöglichkeiten aus massiven unbehandeltem Holz eine zweite Etage gebaut, die in 15 cm Höhe durch eine im Handel erhältliche Leiter zu erreichen ist. Auch ein Langlochziegelstein kann zum Erlangen der zweiten Etage wie eine riesige Stufe erklettert werden. Das Schlafhaus, am besten eins aus unbehandeltem Holz, steht unter der Etage. Brücken aus Weideäste verbinden die zweite Etage mit Kletteräste. Ein Holzrad oder Wodent Wheelrad von 29 cm, darf hier auch nicht fehlen.

 

 

Terrarium

 

Beim Terrarium sollten wir darauf achten, dass es sich von vorne öffnen läßt und der Beckenboden tiefer ist als die aufzuschiebenden Scheiben. Die Spalten der Scheiben verstopfen leicht und machen das Öffnen schwierig. Wichtig: Die Lüftungsgitter sollten mindestens 10 - 15 cm Breite haben. Sind sie zu schmal ist keine ausreichende Belüftung im Innenraum. Die verbrauchte Luft ist feuchter und schwerer als frische, sie sammelt sich am Boden des Terrariums. Die Kombination von Feuchtigkeit und den Exkrementen des Hamsters schafft wiederum ideale Lebensbedingungen für Bakterien.

Auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Doreen und Connie haben dieses Problem gelöst, indem sie verschiedene Holzhäuschen aufgestellt haben und diese mit Brücken und Leitern verbunden haben. Aber sie berichten darüber selbst......

 

"Generell sind wir mit dem Terrarium sehr zufrieden, weil es gegenüber dem Käfig und einem Aquarium doch ein paar nennenswerte Vorteile hat. Dennoch bin ich im Zooladen nicht gut beraten worden, da man mir dort sagte, dass die regulären Luftlöcher absolut für einen Nager ausreichen würden, weil die frische Luft von unten (knapp unter den Schiebetüren, was auf dem Bild leider nicht erkennbar ist) reinkommt und nach oben entweichen kann. Leider kann ich das so nicht bestätigen und muss sagen, dass ich wohl oder übel den Weg zu einem Glaser noch einmal auf mich nehmen muss, damit ein richtig grobemaschiges Gitter einsetzen kann. Die Luft steht teilweise im Terrarium und ich mache tagsüber zum Lüften öfter auf. So darf das natürlich nicht sein.

Eindeutige Vorteile sind aber:

- man kann den Lebensraum wunderschön und kreativ gestalten, was auch einen tollen Hinguckeffekt im Zimmer hat

- man kann sein Tier wunderbar beobachten und die Sicht wird nicht durch Gitterstäbe und beim Buddeln durch die Plastikunterschale beschränkt

- der Hamster kann gut seine Umgebung nach aussen hin (ins Zimmer hinein) sehen

- es fällt kein Einstreu, Heu ect. mehr auf den Boden (über den Käfigrand)

- man bekommt die niedlichen Häuschen und Spielplätze der Firma Trixie von der Höhe her gut in das Terra, das lässt es sehr natürlich aussehen, als irgendein Plastezeugs

- die beiden Schiebetüren gewähren einen guten Eingriff ins Terra, man kann gut dadurch Säubern, Einrichten und das Tier kann so toll über den Beckenrand auf die Handfläche steigen und muss nicht von oben womöglich gepackt werden

- das auf dem Bild abgebildete Terra hat die Maße 120x50x50 cm. Vom Platz her dasMinimum, zumindeest was unsere Hamsterdame Maggi und ihren Bewegungsdrang betrifft.

- sehr leicht zu säubern, da Glas schön abwischbar ist und auch nicht wie Holzoberflächen Uringerüche aufnimmt udn sich verfärbt

- als letztes und auch sehr wichtig: der Hamster ist beim Terrarium keinerlei Zugluft ausgesetzt und in meinem Fall kann ich ohne Angst zu haben im Wohnzimmer daher auch die Balkontür tagsüber gegebenfalls ohne Angst auflassen. (Mein letzter Hamster Hacki war das Zugluftproblem nämlich zum Verhängnis geworden. Im Winter muss es wohl durch die geschlossenen Türen etwas durchgezogen haben. Sie hat daraufhin Lungenentzündung bekommen und ist daran letztenendes gestorben. ) --> nähere Beschreibung: Siehe Erfahrungsbericht Krankheiten

Nachteile:

- Hamster klettern unheimlich gern, haben hier aber keine Gitterstäbe zum Hochsteigen, sondern nur die Glaswand

--> dies sollte aber kein Problem sein, wenn man die Einrichtung kreativ und artgerecht gestaltet. Man hat hier so gar noch mehr Möglichkeit, Buddelverstecke und Hochburgen

einzurichten!)

- leider nagt unsere Hamsterdame gern das Silikon aus den Ecken, zu meinem Entsetzen. Bis jetzt ist ihr aber diesbezüglich nichts auf den

Magen geschlagen

- Be- bzw. Durchlüftung ist nicht so optimal, daher unbedingt auf große, weitmaschige Belüftungsleiste beim Kauf achten!

 

 

Schneewittchensärge

 

Von den sogenannten "Schneewittchensärgen" ( diese sind komplett aus Plastik ) halte ich nicht viel. Sie eignen sich höchstens für das kurzzeitige Aufhalten der abgabebereiten Hamsterkinder. Aber als dauerhafte Unterkunft eignen sie sich nicht. Die Luft staut sich darin, der Hamster kann nicht klettern, ein großes Rad kann man nicht reinstellen, da diese Käfige zu flach sind. Der Einbau einer weiteren Etage ist auch nicht möglich. Der Hamster knabbert sich durch das Plastik. Alles schon erlebt !!!

 

 

Hamsterheime aus Holz

 

Der Trend geht immer mehr in Richtung dieser Holzbauten. Ich selbst haben noch keine Erfahrung machen können, aber ich höre von vielen meiner Hamstermama´s und Papa´s, dass man Vorteil sowie auch Nachteile hat. Bei den preiswerten Holzbauten nagen sich die Knopfaugen in kürzester Zeit durch. Auch hier eine Geschichte, die mir Jana geschrieben hat:

"Kiwi" und der Papierkorb

"Kiwi" ist ein hübschen Langhaar sable Mädchen, geboren am 15.12.2009. Sie bezog erst einen Käfig, den aber Jana dann zu langweilig fand. Kaufte dann für ihr Knopfauge "Kiwi" einer dieser Holzbauten.

 

Jana war zufrieden, denn ihre "Kiwi" fühlte sich darin "hamsterwohl" , bis zu einem Tag, am frühen morgen, als die Mama von Jana ins Zimmer kam und ein rascheln im Papierkorb hörte. Was war das ??? Es war "Kiwi", die es in der Nacht geschafft hatte, durch diesen Holzbau zu nagen. Aber ihr Pech war, das genau darunter der Papierkorb stand und "Kiwi" dann darin gefangen hielt

Jetzt wohnt "Kiwi" wieder in ihren alten Käfig , der artgerecht ist und sie auch genügend Freiraum hat. ( Für alle Besserwisser und Schlaumeier )

Auch ich spiele schon länger mit dem Gedanken mir solche Holzbauten zuzulegen....

 

 

Das Hamsterhaus

 

Es gibt verschiedene Meinungen was das Hamsterhaus betrifft. Einer sagt ohne Häuschen geht es nicht und der andere kann darauf verzichten. Ich denke und praktiziere es so: Wenn ein Hamsterhaus, dann nur Holz und geräumig mit einem Mindestmass von 25 x 15 x 15 cm, mit abnehmbaren Dach, aus unbehandelten Holz. Plastikhäuser bitte nicht. Dort entsteht durch die Atemluft des Hamsters und der Grünkost eine Hohe Luftfeuchtigkeit und schlägt sich an den Wänden nieder.

Falls Sie im Fachhandel kein passendes Häuschen finden, besteht kein Grund zur Aufregung, da sich ein Hamsterhaus aus Holz sehr leicht selbst basteln läßt. Anleitungen findet man im Internet.

Nistmaterial und Einstreu

Die ideale Einstreu besteht aus unbehandelten Sägespänen. Von diesem Kleintierstreu sollte die ganz feine Sorte nicht verwendet werden, da durch die "Buddelarbeiten" des Hamsters das feine Sägestaub in die Augen gelangen kann. Als Folge können Augenentzündungen auftreten. Die gröbere, sehr saugfähige Einstreu ist besser geeignet, z.B. von Fressnapf ( Multifit ).

Es gibt auch Einstreu mit Zitronenduft, es ist nicht geeignet, da der feine Geruchsinn des Hamsters damit gereizt wird.

Für Allergiker empfehle ich Hanf- oder Baumwolleinstreu, da dieses staubarm ist. Hat sich schon super bei uns bewährt, da mein Sohn selbst Allergiker ist.

Pellets sind zu grob für die kleinen Hamsterfüsse.

Die Einstreuschicht sollte mindestens 10 - 15 cm betragen.

Als sogenannte "Hamsterbetten" bietet der Zoofachhandel in allen Farben dieses Nistmaterial an. Spart lieber das Geld und bietet eurem Knopfauge lieber ein gutes Wiesenheu an. Heu bietet der Handel in vielen verschiedenen Qualitäten an. Es sollte schön grün sein und nicht grau.

In den Anfangszeiten meiner ersten Hobbyzucht 1991 kaufte ich natürlich auch diese Hamsterwatte, aber was ich damit erlebt habe, möchte ich euch hier mal kurz erzählen:

Meine Tiere hatten natürlich auch diese Hamsterwatte, damals gab sie die nur in gelb. Bis ich eines Tages sah, wie sich ein Hamster diese Watte in die Backentaschen schob und beim herausziehen die ganze Innentasche mit rauszog. Nur der Tierarzt konnte sie unter Vollnarkose wieder zurückschieben.

Eine meiner Hamstermama´s hatte zum gleichen Zeitpunkt gerade Babys und so wollte ich dieses liebevoll gemachte Hamsternest nicht zerstören. Hätte ich es mal lieber doch getan. Zwei Tage später sah ich, dass ein Beinchen der gerade 7 Tagen alten Babys mit dieser Hamsterwatte eingeschnürt war. Mit einer Schere konnte ich diese Watte entfernen. Aber für das kleine Beinchen kam jede Hilfe zu spät. So lebte der Hamster mit dem Namen "Humpel-Pumpel" noch fast 3 Jahre bei uns, aber trotz des fehlenden Beinchen konnte er klettern und laufen wie jeder normale Hamster.

Hier biete sich als schöne Alternative unparfümierte Taschentücher an, diese in Streifen zerreissen.

 

 

Futter und Trinkgefäße

 

Schwere und sichere Gefäße, die sich leicht reinigen lassen, sind für das Futter am besten geeignet. Die handelsüblichen Porzellannäpfe haben sich als praktische Behälter bestens bewährt, obwohl es auch schon schwere Kunststoffnäpfe in verschiedenen Farben gibt. Diese Näpfe sind jedoch nach meiner Meinung nicht so kippsicher und können angenagt werden. Porzellannäpfe müssen nicht unbedingt aus dem Zoofachhandel sein. Diese sind meistens zu teuer. Meine Näpfe habe ich vor 3 Jahren bei Rudi´s gekauft, die eigentlich kleine Auflaufformen sind. Sie sind schön flach und so können die gerade mal zwei Wochen alten Hamsterbabys schon daraus fressen. Auch flache Hundeschüsseln aus Porzellan eignen sich dafür hervorragend. Sie sind zwar mit kleinen Hunden und Buchstaben bedruckt, aber Hamster können nicht lesen

Als Trinkgefäße verwenden wir am besten die speziellen Hamstertränken. Sie sollten mit einem Kugelventil ausgestattet sein, damit kein Wasser in den Käfig tropft. Wassernäpfe sind nicht geeignet, da sehr bald Streu oder Nahrung hineingeschaufelt wird.